Hinter dem Sammelbegriff versteckt sich eine ganze Reihe von körperlichen und seelischen Beschwerden. Sie zeigen sich während der zweiten Zyklusphase, also einige Tage bis zwei Wochen vor dem Einsetzen der Menstruation. Mit Beginn der Regelblutung verschwinden sie.1-4
Unter einer besonders schweren Form des PMS, der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS), leiden etwa drei bis acht Prozent der gebärfähigen Mädchen und Frauen an den „Tagen vor den Tagen“. Dann treten neben körperlichen auch stark ausgeprägte psychische Beschwerden auf.4-6
Wie sich ein PMS im Einzelfall äußert, ob beispielsweise nur in manchen Zyklen Beschwerden auftreten und in welcher Heftigkeit, kann sehr variieren. Darüber hinaus können die Symptome sich im Laufe der Zeit verändern. Klar ist jedoch, dass sie spätestens mit der letzten Regelblutung in den Wechseljahren (Menopause) verschwinden.1,2,7
Die genauen Gründe für das PMS konnten bislang noch nicht völlig geklärt werden. Expertinnen und Experten vermuten, dass unter anderem zyklusbedingte Veränderungen im Hormonhaushalt und die individuelle Empfindlichkeit dafür eine Rolle spielen könnten. Zu den wichtigsten Botenstoffen gehören dabei das Hormon Progesteron sowie die Gruppe der Östrogene.2,4,6,7
Neben der persönlichen Veranlagung können äußere Einflüsse wie zum Beispiel Stress oder der individuelle Lebensstil – etwa die Ernährung oder zu wenig körperliche Aktivität/Sport – das Auftreten des prämenstruellen Syndroms begünstigen. Es spielen also mehrere Faktoren eine Rolle!4,7 Fachleute sprechen daher von einer multifaktoriell bedingten Störung.7
Welche Beschwerden sich beim PMS zeigen, ist von Frau zu Frau verschieden. Beobachtet werden zum Beispiel3,4:
Auf die Gemütsverfassung können die Hormone ebenfalls einen starken Einfluss haben. So reagieren einige Frauen durch das PMS gereizter und aggressiver als sonst, andere sind traurig, nervös oder ängstlich.2,4,7
Bei einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS; englisch: premenstrual dysphoric disorder, PMDD), einer besonders schweren Variante des PMS, zeigen sich die psychischen Beschwerden stark ausgeprägt. Dies betrifft beispielsweise Symptome wie Reizbarkeit, Wut, Anspannung, Angst und/oder Depressivität. Sie können betroffene Frauen enorm belasten und deren Lebensqualität erheblich einschränken.4-6
Die Therapie des PMS richtet sich nach den individuell belastenden Beschwerden.8 Bei leichteren Symptomen können beispielsweise eine Ernährungsumstellung (unter anderem weniger Salz, Alkohol und Kaffee), mehr Sport und Bewegung, Entspannungstechniken (etwa Yoga, autogenes Training) bereits hilfreich sein. Auch pflanzliche Arzneimittel (wie Präparate mit Extrakten aus Mönchspfeffer oder Johanniskraut) oder bestimmte Nahrungsergänzungsmittel bringen unter Umständen Linderung.2,8,9
Sind die Beschwerden stärker, können auch Medikamente wie Schmerzmittel, entwässernde Präparate (Diuretika) und hormonelle Therapien (unter anderem mittels bestimmter Antibabypillen) zur Besserung beitragen.2,4,8,9
Bestehen starke psychische Beeinträchtigungen beziehungsweise eine prämenstruelle dysphorische Störung, kommt außer einer hormonellen Therapie auch der Einsatz von Antidepressiva infrage.2,4,5 Daneben kann eine spezielle Form der Psychotherapie, die kognitive Verhaltenstherapie, sich positiv auswirken.4,5,9
Welche Maßnahmen im Einzelfall infrage kommen, sollte im Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Symptome eines prämenstruellen Syndroms können sich auch bei Frauen zeigen, die während ihrer Periode unter übermäßigen Blutungen leiden. Dies setzt die Betroffenen einer doppelten Belastung aus – denn so dauert der monatliche „Ausnahmezustand“ im Laufe des Zyklus besonders lange.
Doch ihnen kann geholfen werden. Denn auch eine zu starke und zu lange Regelblutung (Menorrhagie) ist eine medizinisch anerkannte Erkrankung, die sich gezielt behandeln lässt.10 Leiden Sie ebenfalls darunter? Dann kann eine passende Therapie auch Ihnen ein gutes Stück Lebensqualität zurückgeben. Lassen Sie sich von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt beraten!
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