Starke Regelblutung
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Lesedauer: 2 Minuten

Zum Staunen und Schmunzeln: skurrile Fakten zur Menstruation

Während meiner Periode befinde ich mich jedes Mal in einer Ausnahmesituation. Abgesehen von Beschwerden, die sich immer wieder zur Periode gesellen – wie Stimmungsschwankungen und unangenehme Krämpfe – habe ich oft das Gefühl, irgendetwas ist anders. Zum Beispiel schlafe ich unruhiger. Und jedes Mal frage ich mich, ob es nur mir so geht oder auch anderen Frauen. Dem bin ich mal genauer nachgegangen und habe dabei noch andere interessante Fakten rund um die Menstruation gefunden. Hier ist sie also, meine Sammlung des Periodenwissens.

In der Regel mehr Träume

Tatsächlich kann die Periode unseren Schlaf beeinflussen. Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Frauen während der Menstruation schlechter einschlafen, mehrmals pro Nacht aufwachen und intensiver träumen. Unser Schlafzyklus ist in verschiedene Phasen unterteilt, die sich alle 90 bis 100 Minuten wiederholen. Eine davon ist der sogenannte REM-Schlaf, die Tiefschlafphase. „REM“ steht für das englische rapid eye movement, welches die schnellen Augenbewegungen bezeichnet, die man während des Tiefschlafs bei einem Menschen beobachten kann. REM-Schlaf wird auch „Traumschlaf“ genannt, denn während unser Körper völlig entspannt ist, ist unser Gehirn hochaktiv und verarbeitet unter anderem Informationen des Tages in Träumen. Wachen wir jetzt auf, ist es wahrscheinlich, dass wir uns an die Traumbilder erinnern können. Egal ob Alptraum oder süße Gedankenreise: Während unserer Periode bekommen wir durch häufiges Aufwachen besser mit, was sich nachts in unserem Gehirn abspielt. Das fühlt sich für uns an, als würden wir mehr träumen.

So lange dauert die Periode

Ich lasse ja öfter interessante Gedankenexperimente in meinem Kopf zu, aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, nachzurechnen, wie viel Zeit ich „blutend“ verbringe. Wie schön, dass andere das für mich getan haben. Hier also die Rechnung: Eine Frau mit einer durchschnittlichen Zykluslänge von 28 Tagen, die 38 Jahre fruchtbar ist, hat insgesamt rund 500 Mal ihre Periode. Dauert die Menstruation dabei jeweils fünf Tage, kommt man auf 2.500 Tage insgesamt. Was jetzt folgt, klingt dramatisch, aber ich mag den Effekt, den diese eindrucksvolle Zahl in einer Unterhaltung hat, und werde ihn definitiv mal im Gespräch nutzen: Zusammengerechnet bluten wir Frauen rund sieben Jahre unseres Lebens.

Wie viel Blut verliert eine Frau?

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, ob Ihre monatliche Blutung normal verläuft? Ich schon, und deshalb habe ich noch einmal nachgelesen: Eine Regelblutung gilt als normal, wenn Sie vier bis sieben Tage andauert, und die Frau dabei vier bis zwölf Esslöffel Blut verliert. Durchschnittlich liegt die Blutungsmenge bei rund 65 Milliliter pro Zyklus. Moment mal! Milliliter? Esslöffel? Wer unsicher ist beziehungsweise die Menge nicht nach Augenmaß einschätzen kann, dem kann ein Menstruationstagebuch eine Orientierungshilfe sein. Bei einer normalen Blutung reicht ein einfacher Schutz auch an stärkeren Tagen der Periode aus – es genügt also, wenn Sie einen Tampon oder eine Binde verwenden. Sind die Blutungen so stark, dass Sie die Hygieneartikel bereits nach ein bis zwei Stunden wechseln müssen? Dann könnte eventuell eine Menorrhagie dahinterstecken. Von dieser Erkrankung sprechen Ärzte, wenn die Regelblutung pro Menstruationszyklus länger als sieben Tage andauert und Sie innerhalb dieser Zeit mehr als 80 Milliliter Blut verlieren. Schätzungsweise ist eine von fünf Frauen davon betroffen. Ein Selbst-Check oder ein Termin beim Frauenarzt oder bei der Frauenärztin kann Ihnen helfen herauszufinden, ob Sie eventuell an einer Menorrhagie leiden.

Hormone verursachen Heißhunger

Dieses Schicksal teile ich mit vielen Frauen: Kurz vor der Periode möchte (und kann) ich alles Mögliche an süßen und herzhaften Köstlichkeiten in mich hineinschaufeln. Ich bin nicht stolz darauf, habe es aber akzeptiert. Und ich habe sogar eine Art Legitimation gefunden: Es sind die Hormone, genauer gesagt die am Zyklus beteiligten Hormone Östrogen und Progesteron, die den Heißhunger auslösen. Unmittelbar vor dem Einsetzen der Monatsblutung sinkt der Östrogenspiegel, während gleichzeitig der Progesteronlevel steigt. Progesteron wirkt appetitfördernd, wodurch Heißhunger aufkommen kann. Eine Studie der Universität Gießen untersuchte außerdem den Einfluss unseres Gehirns darauf, dass wir Kalorienbomben schlechter widerstehen können. So soll das weibliche Gehirn kurz vor der Periode besonders sensibel auf Essensreize reagieren. Inwieweit sich das auf den übermäßigen Verzehr von kalorienreichen Lebensmitteln auswirkt, soll noch weiter erforscht werden. So schön es wäre, das als Ausrede zu nutzen, wir Frauen sind unseren Hormonen nicht hilflos ausgeliefert. SOS-Tipps gegen den Heißhunger gibt es hier.

Und was hat Disney damit zu tun?

Walt-Disney-Filme stehen für mehrere Jahrzehnte gut gemachte Familienunterhaltung. Was darin ganz sicher nicht vorkommt, ist der weibliche Zyklus – oder vielleicht doch? Tatsächlich gibt es eine kaum bekannte Ausnahme, die mich doch sehr verblüfft hat: 1946 hat die Walt-Disney-Filmfirma einen knapp zehnminütigen Aufklärungsstreifen über die Menstruation produziert. Richtig gelesen. Ganz sachlich wird darin anhand eines animierten Schaubilds erklärt, wie sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und wie sie wieder abgestoßen wird. Bezahlt hat es ein Hersteller für Hygieneartikel. Ein Gynäkologe hat die Trickfilmer beraten. Bei YouTube kann man sich „The Story of Menstruation“ im Original ansehen.

Hätten Sie es gewusst?

Also, ich bin ja schon eine ganze Weile lang Frau und betrachte mich als einigermaßen aufgeklärt bei diesem Thema. Aber einiges Gelesene hat mich doch staunen lassen. Und es ist doch auch sehr beruhigend, dass ich mit einigen Begleiterscheinungen meiner Periode nicht allein bin – auch wenn diese auf den ersten Blick skurril wirken.