Viele Frauen sind unsicher, ob sie während ihrer Periode schwimmen gehen können. Zu dieser Verunsicherung kann das Internet sogar noch beitragen. So findet sich im Netz die ein oder andere krude Theorie. Haben Sie sich zum Beispiel schon einmal gefragt, ob Menstruationsblut Haie anlocken kann? Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen finden Sie hier.
Eine typische Befürchtung beim Thema Schwimmen mit Periode ist, dass es unhygienisch sei. Dass menstruierende Frauen im Wasser eine Blutspur hinter sich herziehen, ist jedoch unwahrscheinlich. Zum einen ist die Blutmenge geringer als die meisten denken: etwa 60 Milliliter – also eine halbe Kaffeetasse – bei einer normalen Periode, verteilt auf mehrere Tage.1 Zum anderen gibt es Hygieneprodukte, die ein Auslaufen verhindern können. Geeignet sind Periodenartikel, die in die Scheide eingeführt werden, also Menstruationstasse, -schwamm oder ein Tampon. Herkömmliche Binden sind allerdings nicht zu empfehlen: Werden sie beim Schwimmen unter der Badekleidung getragen, saugen sie sich mit Wasser voll und können so kaum noch andere Flüssigkeiten wie Periodenblut aufnehmen.
Ganz im Gegenteil. Schwimmen kann sogar helfen, Menstruationskrämpfe zu lindern. Generell ist mittlerweile recht gut untersucht, dass Sport während der Periode sinnvoll ist und die Symptome des prämenstruellen Syndroms verringern kann.2 Unter anderem setzt der Körper während und nach dem Training Endorphine frei. Diese Botenstoffe können schmerzlindernd wirken und die Stimmung heben.3
Speziell im Wasser kann zudem die Temperatur einen Einfluss auf verschiedene Menstruationsbeschwerden haben. Zum einen kann die Wärme in der heißen Badewanne wohltuend und krampflösend wirken.4 Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass auch kaltes Wasser einen positiven Effekt haben kann. So wurden in einer Studie 2024 rund 1.100 Kaltwasserschwimmerinnen zum Einfluss von Schwimmen im kalten Wasser auf ihre Menstruationsbeschwerden befragt. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass diese dadurch abgenommen hatten. Das galt insbesondere für psychische Symptome wie Angstzustände, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit – aber auch für Hitzewallungen.5
Generell lässt sich festhalten: Wenn Sie Ihre Periode haben und sich wohlfühlen, ist gegen Schwimmengehen überhaupt nichts einzuwenden. Übrigens: Die Theorie, dass Haie von Menstruationsblut angelockt werden, lässt sich bislang nicht belegen.6
Dass Frau sich während der Periode nicht schämen und sich bestenfalls sogar wohlfühlen soll, ist leicht gesagt. Denn es gibt Frauen, für die jede Menstruation aufs Neue mit einem hohen Leidensdruck verbunden ist – zum Beispiel, wenn sie unter einer besonders langen und starken Regelblutung leiden. Von einer solchen Menorrhagie sprechen Ärztinnen und Ärzte, wenn die Menstruation länger als sieben Tage anhält, und die Frau in dieser Zeit mehr als 80 Milliliter Blut verliert.1 Die Scham, ausgerechnet dann ins Schwimmbad zu gehen, ist für Betroffene nur eine der möglichen Sorgen und Einschränkungen im Alltag. Die passende Behandlung kann helfen, die Beschwerden zu lindern.
Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Regelblutung normal oder bereits ungewöhnlich stark ist, kann unser Selbst-Check: Ist meine Periode noch normal? eine gute Möglichkeit für eine erste Einschätzung sein.