Das Thema Menstruation ist in den letzten Jahren in den Medien zunehmend präsenter geworden. Aber wie sieht der Umgang mit dem Thema im Alltag deutscher Frauen aus? Mit wem sprechen sie über eventuelle Beschwerden, die ihre Menstruation mit sich bringen kann? Und warum ist es so wichtig, dass die Periode überhaupt thematisiert wird? Wir haben uns das einmal genauer angesehen.
Die gute Nachricht zuerst: Hierzulande scheinen die wenigsten Frauen ein Problem damit zu haben, über die Menstruation zu sprechen. Allerdings bleiben sie dabei bevorzugt unter ihren Geschlechtsgenossinnen. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsinstitut Splendid Research in einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2019. Für den Menstrual Hygiene Monitor wurden mehr als 1.000 Frauen zwischen 15 und 49 Jahren zu Menstruation und Monatshygiene befragt. Unter anderem wurde auch die Frage gestellt, mit wem die Frauen bisher schon einmal über ihre Periode gesprochen hatten.
Gesprächspartner Nummer eins in Sachen Periode ist laut Menstrual Hygiene Monitor – mit einem Anteil von 77 Prozent der Befragten – die Gynäkologin oder der Gynäkologe beziehungsweise eine Ärztin oder ein Arzt einer anderen Fachrichtung. Dicht dahinter mit 74 Prozent folgen Freundinnen. 63 Prozent der Frauen haben die Menstruation auch in Gesprächen mit dem Partner oder der Partnerin thematisiert. 70 Prozent gaben an, schon einmal mit ihrer Mutter über ihre Periode gesprochen zu haben, allerdings nur acht Prozent mit dem Vater. Gerade einmal drei Prozent der Befragten gab an, die Periode noch nie thematisiert zu haben.
Offen über das Thema Menstruation zu sprechen lohnt sich nicht nur, um dadurch mit alten Tabus zu brechen. Den eigenen Zyklus bewusst wahrzunehmen und möglichst ohne Scham darüber reden zu können, ist ein Zeichen von Selbstbewusstsein und kann außerdem einen wichtigen Beitrag zur eigenen Gesundheit leisten. Denn durch den Austausch und Vergleich mit anderen Frauen können eventuell vorhandene Unregelmäßigkeiten im eigenen Zyklus erkannt und ärztlich abgeklärt werden. Mögliche Erkrankungen können so rechtzeitig behandelt werden.
Zum Beispiel empfinden viele Frauen, die unter einer sehr langen und starken Regelblutung leiden, ihre Menstruation als große Einschränkung im Alltag – sie wissen jedoch eventuell nicht, dass dies nicht normal ist und nicht so hingenommen werden muss. Mit der richtigen Behandlung kann den Betroffenen geholfen werden. Wichtigste Voraussetzung: Sie erkennen die Symptome einer langen und starken Regelblutung und wenden sich rechtzeitig an ihre Frauenärztin oder den Frauenarzt.
Sind Sie unsicher, ob Ihre Regelblutung normal oder bereits ungewöhnlich stark ist? Hier finden Sie eine erste Einschätzung:
Hier geht es zum Selbst-Check: Ist meine Periode noch normal?