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Lesedauer: 2 Minuten

Nachhaltige Alternativen zu Tampons & Co.: Warum weniger mehr sein kann

Sie sind praktisch zu handhaben und diskret: Kein Wunder also, dass Einwegprodukte in Deutschland nach wie vor die beliebteste Wahl in Sachen Menstruationshygiene sind. Das geht zum Beispiel aus dem Menstrual Hygiene Monitor 2019 hervor. Für die Studie hatte das Hamburger Marktforschungsinstitut Splendid Research 1.014 Frauen in Deutschland zwischen 15 und 49 Jahren zu den Themen Menstruation und Monatshygiene befragt. 96 Prozent der Teilnehmerinnen nutzten Einwegprodukte wie Tampons, Slipeinlagen oder Binden.1 Das hat Folgen für die Umwelt, denn diese Hilfsmittel müssen nach dem Gebrauch schließlich auch entsorgt werden. Einige der Hygieneartikel enthalten zudem Inhaltsstoffe, die gesundheitlich bedenklich sein könnten. Daher kann weniger hier wirklich mehr sein.

Wie hoch ist der Verbrauch an Hygieneprodukten für die Periode?

Wenn sie während ihrer Menstruation regelmäßig Einweghygieneprodukte nutzt, kommt im Leben einer Frau einiges an Müll zusammen. Laut dem Plastikatlas 2019, einem Kooperationsprojekt der Heinrich-Böll-Stiftung sowie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), liegt der durchschnittliche Verbrauch von Menstruationsprodukten (Binden und Tampons) bei Frauen in westlichen Konsumgesellschaften bei:

  • 25 Stück pro Monat
  • 325 Stück pro Jahr (ausgehend von 13 Zyklen pro Jahr)
  • 3.250 Stück in zehn Jahren
  • 12.675 Stück in 39 Jahren (ausgehend von der durchschnittlichen Dauer der Menstruation im Leben einer Frau)

Nach dieser Rechnung verbraucht eine Frau bis zu ihrer letzten Regel insgesamt 152 Kilogramm an Binden und Tampons.2 Das verursacht dann auch entsprechende Mengen an Müll. Dabei handelt es sich natürlich nur um ein Beispiel. Der individuelle Bedarf an Hygieneprodukten kann je nach Stärke der Blutung variieren.

Einweghygieneprodukte: Was steckt drin?

Bei der Nutzung mancher Wegwerf-Menstruationsprodukte können Frauen mit Kunststoffen in Kontakt kommen. So beträgt der Plastikanteil von Tampons bis zu sechs Prozent. Binden bestehen in einem Umfang von bis zu 90 Prozent aus rohölbasiertem Kunststoff. Kein reines Umweltproblem: Beide Produktgruppen können unter anderem Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) enthalten. Diese chemischen Stoffe stehen im Verdacht, den Hormonhaushalt beeinflussen zu können. In Applikatoren für Tampons stecken darüber hinaus häufig Phthalate. Auch diese Weichmacher sind gesundheitlich umstritten. 2,3,4,5

Nachhaltige Alternativen

Die gute Nachricht: Auf dem Markt gibt es inzwischen eine ganze Reihe von ökologisch unbedenklicheren Periodenprodukten. Tampons, Slipeinlagen und Binden sind mittlerweile auch aus biologisch abbaubarer Biobaumwolle und ohne Plastikanteile erhältlich.6
Ist Ihnen der Umweltaspekt wichtig, könnten beispielsweise aber auch Stoffbinden, Menstruationstassen oder spezielle Periodenunterwäsche nachhaltige Alternativen für Sie sein. Diese Produkte können Sie mehrfach, oft sogar für mehrere Jahre verwenden.

 

Gut zu wissen: Wie entsorge ich Tampons und Binden richtig?

Tampons, Binden und Slipeinlagen gehören in den Restmüll. Auf gar keinen Fall sollten sie in der Toilette heruntergespült werden. Dort saugen sie sich mit Wasser voll und können die Abwasserrohre verstopfen. Zudem müssen sie in Kläranlagen aufwendig aus dem Abwasser entfernt werden. Am besten ist die Entsorgung in einem Kosmetikmülleimer im Badezimmer, dessen Inhalt dann in den Restmüll wandert.7,8

Quellen:

1.splendid-research.com. Studie: Menstrual Hygiene Monitor 2019. [Internet]. Hamburg: Splendid Research GmbH; c2019 [cited 2023 August 18] Available from: www.splendid-research.com/de/studie/studie-menstrual-hygiene/

2.Heinrich-Böll-Stiftung sowie Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). PLASTIKATLAS 2019. 6. Auflage, August 2021; c2021 [cited 2023 August 18] Available from: www.boell.de/sites/default/files/2022-01/Boell_Plastikatlas%202019%206.Auflage_V01_kommentierbar.pdf

3.bfr.bund.de. Bisphenol A in Alltagsprodukten: Antworten auf häufig gestellte Fragen. [Internet]. Berlin: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR); c2023 [cited 2023 August 18] Available from: www.bfr.bund.de/de/bisphenol_a_in_alltagsprodukten__antworten_auf_haeufig_gestell te_fragen-7195.html

4.Umweltbundesamt.de. Beschränkungsvorschlag BPA und Bisphenole mit ähnlicher Besorgnis. [Internet]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt; c2022 [cited 2023 August 18] Available from: www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/chemikalien-reach/stoffe-ihre-eigenschaften/stoffe-uebersicht/beschraenkungsvorschlag-bpa-bisphenole-aehnlicher 

5.Umweltbundesamt.de. Gehen von Phthalaten gesundheitliche Risiken aus? [Internet]. Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt; c2013 [cited 2023 August 18] Available from: www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/gehen-von-phthalaten-gesundheitliche-risiken-aus

6.RND. Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bio-Tampons: In der Regel umweltfreundlicher? 9.01.2020. [cited 2023 October 26] Available from: www.rnd.de/gesundheit/bio-tampons-in-der-regel-umweltfreundlicher-VNP4LDVKVUF5YIPEUD4RC24YJ4.html

7.Verbraucherzentrale.de. Abfälle nicht in Toilette und Waschbecken entsorgen [Internet]. Düsseldorf: Verbraucherzentrale NRW e.V.; c2022 [cited 2023 August 18] Available from: www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/abfall/abfaelle-nicht-in-toilette-und-waschbecken-entsorgen-25920

8.Nabu.de. Müll trennen – aber richtig [Internet]. Berlin: NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V.; c2023 [cited 2023 August 18] Available from: www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/alltagsprodukte/19838.html

WEB-02083-DEU-801 Rev.001 (7/2024)